Kann ich das nicht einfach verschlafen?
SEDIERUNG / KURZNARKOSE
Alle endoskopischen oder sonstigen möglicherweise als unangenehm oder schmerzhaft empfundenen Untersuchungen können mit einer Schlafspritze quasi „ohne Sie“ durchgeführt werden. Sie verpassen aber nichts. Nach der Untersuchung besprechen wir Ihre Befunde und die Untersuchungsbilder ausführlich.
Es handelt sich bei dieser Schlafspritze um eine so genannte Kurznarkose oder Sedierung, eine Art medikamentös hervorgerufene kurze Bewusstlosigkeit. Mit einer Vollnarkose für eine Operation, die eine künstliche Beatmung erforderlich macht, hat das nichts zu tun. Die Sedierung erfordert lediglich das Legen einer Verweilkanüle in eine geeignete Unterarmvene, ggf. eine Infusion, eine kontinuierliche Überwachung von Herz-, Kreislauf- und Atemfunktion während der Untersuchung und ein anschließendes Ausschlafen in einem Ruheraum. Bei uns kann sich jeder Patient in „seinem“ eigenen Raum mit Überwachung ausruhen. So wird ein Höchstmaß an Privatsphäre gewahrt.
Der Gesetzgeber hat für den Fall einer Sedierung sehr eindeutige Regeln ohne individuellen Ermessensspielraum erlassen. Nach einer derartigen Schlafspritze darf unabhängig von der benutzten Medikamentendosierung, persönlicher Verträglichkeit und anderer Einflussfaktoren bis zu 24 Stunden kein Fahrzeug gelenkt, keine gefährliche Maschine bedient oder ein Geschäft von größerer Tragweite getätigt werden. Der Gesetzgeber betrachtet den Betroffenen als geschäfts- und fahruntüchtig. Das subjektive Befinden nach der Untersuchung und der Schlafspritze ist hingegen gut, meist sogar völlig unbeeinträchtigt. Dennoch sollten Sie sich nach Möglichkeit nach einer endoskopischen Untersuchung abholen lassen. Für den Tag der Untersuchung erhalten Sie in der Regel eine Krankmeldung; in Ausnahmefällen auch für den Folgetag.